Ein Garten braucht Zeit. In der Regel dauert es mehrere Jahre, bis die Stauden, Gehölze oder Kletterpflanzen die gewünschte Größe erreichen, bis es ein harmonisches Miteinander mit den Zwiebel- und Knollengewächsen gibt, bis die Bodendecker eine dichte Decke bilden und die imposanten Gräser ihren typischen Charakter entwickeln. Daher fordert ein Garten auch Geduld, was für viele Hobbygärtner einen großen Reiz ausmacht. Sie genießen es, dass die eigene grüne Oase entschleunigt und zur Ruhe kommen lässt, weil vieles langsam wächst, sich über die Jahre entfaltet und dabei in aller Gelassenheit beobachtet werden kann. Doch in manchen Situationen soll es einfach schnell gehen. Meist, wenn ein Grundstück gerade erste bebaut wurde und der Garten neu angelegt wird. Man will nicht jahrelang zusehen, wie die Hecke wächst, sondern am liebsten sofortigen Sichtschutz zum Nachbarn sowie grüne und blühende Beete statt nackter Erde. Hier sind Pflanzen gefragt, die schon in kürzester Zeit zu eindrucksvoller Größe oder Breite heranwachsen.
Mancher Gartenbesitzer steht ratlos vor der Frage, wie die noch kahle Fläche gestaltet werden soll. Abgesehen von den individuellen Wünschen bezüglich Aufteilung, der Farbgebung und den baulichen Aspekten stellt sich gerade bei den Gehölzen auch die Frage, wie groß diese bei ihrem Einzug in den Garten bereits sein sollen. Denn je älter die Pflanze ist, desto schneller wird das erträumte Bild von der eigenen grünen Oase Realität. Hier ist vor allem die Kostenfrage entscheidend, denn größere Bäume und bereits dichte Hecken liegen preislich natürlich im höheren Segment. Nun könnte man zu schnell wachsenden Gehölzen greifen, doch nicht immer ist schnell auch empfehlenswert. Denn diese Gewächse müssen im Umkehrschluss auch häufiger geschnitten werden, um in Form zu bleiben. Zudem können sie schon nach wenigen Jahren eine beachtliche Höhe erreichen und zu viel Gartenfläche beschatten. Daher raten Landschaftsgärtner zu einem differenzierten Vorgehen: sich an bestimmten Stellen für langsamer wachsende Pflanzen zu entscheiden und ihnen Zeit zu geben, dafür aber die stark genutzten Bereiche des Gartens mit schnell wachsenden Gräsern und Rankpflanzen einzurahmen. So kann auf schöne Weise zeitnah Privatsphäre geschaffen werden. Das empfiehlt sich vor allem bei der Terrasse, aber auch rund um den gemütlichen Liegeplatz, denn niemand möchte mit der Familie grillen oder am Wochenende unter freiem Himmel ein Buch lesen und sich dabei wie auf dem Präsentierteller fühlen. Die Himmelsstürmer kann man an einem Gitter, einem Zaun oder einer Pergola emporwachsen lassen und erhält so schon nach wenigen Monaten einen dichten Sichtschutz. Gut geeignet sind beispielsweise das immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi), der Schlingknöterich (Fallopia baldschuanica) oder auch der beliebte Blauregen (Wisteria) oder Efeu (Hedera). Mit vielen Kletterpflanzen können auch Fassaden oder Gartenbereiche am Hang begrünt werden. Als Bodendecker sind auch Kleingehölze wie das kleine Immergrün (Vinca minor) oder Stauden wie verschiedene Storchschnabel-Arten (Geranium) ideal. Diese Gewächse breiten sich nicht nur schnell aus, sondern sind auch äußerst pflegeleicht und festigen mit ihrem kräftigen Wurzelsystem das Erdreich.
Bei der Anlage oder Neugestaltung eines Gartens spielen auch Beete eine große Rolle. Durchdacht bepflanzt und gut angewachsen, sorgen sie für Farbe und Abwechslung. Im ersten Jahr zeigen diese Bereiche jedoch häufig viel freie Bodenfläche, denn gerade Stauden, Gräser und Halbsträucher sind zu Beginn noch eher klein. Da sie mit jeder Vegetationsperiode an Volumen zunehmen, ist jedoch wichtig, ihnen von Beginn an ausreichend Platz und Abstand zueinander zu geben. Würde man sie zu dicht setzen, würden sie sich mit den Jahren in die Quere kommen und um Fläche konkurrieren. Leider lassen sich auf der noch unbegrünten Erde zwischen den Pflanzen aber meist in kürzester ZeitWildkräuter nieder, wie Brennnessel oder auch Birkensämlinge. Um das zu verhindern, füllen Landschaftsgärtner die freien Stellen häufig mit kurzlebigen Stauden und Sommerblumen. Diese wachsen schon im ersten Jahr zu eindrucksvollen Pflanzen heran und bringen das Beet zusätzlich zum Blühen. Dazu zählen beispielsweise die Samtnelke (Lychnis coronaria), das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) und die Prachtkerze (Gaura lindheimeri). Das Gute: Viele dieser Arten wachsen zwar schnell, überdauern aber nur wenige Vegetationsperioden und lassen den Hauptstauden und -gräsern anschließend wieder ausreichend Platz, um sich zu ganzer Größe zu entwickeln. Weitere Informationen gibt es auf www.mein-traumgarten.de.